Bild: Werner Moos

 

„The Crown“ („Die Krone“) – unter diesem Motto stand das traditionelle Jahresabschlusskonzert des Musikvereins Limbach am vergangenen Samstag in der Kirche Sankt Valentin. Bevor die Musikerinnen und Musiker des Seniorenorchesters das Publikum mit königlichen Klängen auf die Vorweihnachtszeit einstimmten, überließen sie die Bühne aber ihrem Nachwuchs. Unter der Leitung ihres Ausbilders Patrick Schulz stellte zunächst die „Rasselbande“, eine Combo bestehend aus den Jungschlagzeugern des Vereins, ihr Können unter Beweis. Patrick Schulz übernahm im Anschluss auch die Leitung der Jugendkapelle, die nach längerer Pause erst im vorigen Jahr wieder ins Leben gerufen wurde. Mit den Poptiteln „Hey, Soul Sister“, „Don’t stop beleaving“ und „Just dance“ demonstrierten die Jugendlichen, dass Blasmusik auch im Zeitalter von Smartphone und Co. die junge Generation immer noch erreichen und begeistern kann. 

Mit der Titelmusik der erfolgreichen und preisgekrönten Serie „The Crown“, die die Höhen und Tiefen der Regentschaft der unlängst verstorbenen Königin Elisabeth II. verarbeitet und dem Motto des Konzertabends schließlich auch Pate stand, übernahm sodann die Erwachsenkapelle des Musikvereins mit seinem Dirigenten Matthias Hess. Wie die britische Zeitung „The Mirror“ erst kürzlich berichtete, soll Königin Elisabeth II. es geliebt haben, auf der Videokonsole Bowling zu spielen. Grund genug also für den Dirigenten und sein Orchester, als Zweites das Stück „Epic Gaming Themes“ aufzuführen, das die Hintergrundmusik angesagter Videospiele vereint. Mit „Der Märchenkönig“, einem Marsch zu Ehren des bayerischen „Märchenkönigs“ Ludwig II., ging’s royal weiter im Programm. 

Mit „Live and let die“, der Titelmusik des gleichnamigen James Bond-Films aus dem Jahr 1973, erinnerten die Musikerinnen und Musiker an einen besonderen Moment der Regentschaft von Queen Elisabeth II. In einem bekannten Kurzfilm zu den Olympischen Spielen 2012 in London empfing die Königin James Bond-Darsteller Daniel Craig im Buckingham Palast, um sich sodann an seiner Seite in einen Hubschrauber zu setzen und per Fallschirmsprung zur Eröffnung der Spiele ins Stadion zu gelangen. 

Nicht nur, weil sich das Königliche bereits in ihrem Namen wiederfindet, sondern auch, weil die Band noch im dieses Jahres das 70. Thronjubiläum von Elisabeth II. eröffnete, durfte im Konzertprogramm natürlich auch ein Medley mit den Hits der weltbekannten Rockgruppe „Queen“ nicht fehlen. Auch das Stück „Sleeping Sun“, eine kraftvolle Ballade der finnischen Band „Nightwish“, widmeten die Musikerinnen und Musiker Elisabeth II., der „schlafenden Sonne“ des britischen Königreiches. Bevor das Orchester mit „Sunrise Avenue“ seinen letzten Titel des Konzertabends zum Besten gab, betonte Tanja Thoma, die gemeinsam mit Sabrina Wulf die Geschicke des Vereins leitet, wie groß bei den Musikern nach fast drei Jahren Pandemie der Wunsch gewesen sei, endlich wieder ein „richtiges Konzert“ – das letzte fand 2019 statt – spielen zu können. Und Dirigent Matthias Hess fügte in seiner Ansprache hinzu: „Wir waren auf alle Eventualitäten vorbereitet und hätten es sogar in Kauf genommen, nur vor 40 Gästen zu spielen.“ Dass das Publikum diese Zahl in der gut gefüllten Kirche um ein Vielfaches übertrumpfte und das Orchester nicht ohne Zugabe gehen ließ, kann freilich nur bedeuten, dass die Sehnsucht nach dem traditionellen Jahresabschlusskonzert des ältesten Limbacher Vereins auf seiner Seite mindestens genauso groß war.

 

Bild: Werner Moos